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Unteres Zuspiel
Das untere Zuspiel (auch Bagger genannt) gehört zu den grundlegendsten Techniken beim Volleyball, da sie bei vielen Spielsituationen Anwendung findet. Vor allem bei der Annahme, der Abwehr und beim Zuspiel kommt dieser Technikform eine besondere Bedeutung zu.
1. Bewegungsbeschreibung
Der azyklische Bewegungsablauf kann im Allgemeinen in folgende drei Phasen eingeteilt werden:
- Vorbereitungsphase: Erwartungshaltung ( Bild 1 und 2 bzw. 1a und 2a)
- Hauptphase: Spielen des Balles/ Treffpunkt ( Bild 3 bzw. 3a)
- Endphase: Einnehmen der Spielstellung/ Erwartungshaltung (Bild 4 und 1 bzw. Bild 4a und 1a)
- Vorbereitungsphase: Erwartungshaltung ( Bild 1 und 2 bzw. 1a und 2a)
- Hauptphase: Spielen des Balles/ Treffpunkt ( Bild 3 bzw. 3a)
- Endphase: Einnehmen der Spielstellung/ Erwartungshaltung (Bild 4 und 1 bzw. Bild 4a und 1a)
1. 1 Vorbereitungsphase: Erwartungshaltung
In dieser Phase versucht der Spieler eine optimale Position für die eigentliche Bewegungsaufgabe einzunehmen.
Arm-/ Handhaltung:
Um den Ball optimal spielen zu können, ist die Bildung eines „Spielbrettes“ erforderlich. Dabei wird mit einer Hand eine Faust gebildet, die von der anderen umschlossen wird, so dass die Hände dabei ineinander und die Daumen parallel nebeneinander liegen. Die Arme sollten dabei gestreckt sein, die Handgelenke klappen nach unten und wenn möglich sollten sich die Unterarme berühren. Der Winkel zwischen dem Oberkörper und den Armen beträgt in etwa 90 ° und die Hände nehmen einen 45 ° -Winkel zum Boden ein (Anrich, Krake, Zacharias, 2012, S.21).
Körperhaltung:
Der Körperschwerpunkt wird beim unteren Zuspiel durch das Beugen der Knie und der Hüfte abgesenkt, wobei sich die Schultern durch das Vorbeugen des Oberkörpers vor den Knien befinden. Die Füße nehmen eine schulterbreite Schritt- bzw. Grätschstellung ein, während die Knie vor den Füßen sind. Das Körpergewicht wird dabei nach vorne auf die Fußballen verlagert. Die Stellung der Schulterachse wird durch das „Spielbrett“ vorgegeben, das sich immer hinter dem Ball befinden soll (Anrich, Krake, Zacharias, 2012, S.22).
Arm-/ Handhaltung:
Um den Ball optimal spielen zu können, ist die Bildung eines „Spielbrettes“ erforderlich. Dabei wird mit einer Hand eine Faust gebildet, die von der anderen umschlossen wird, so dass die Hände dabei ineinander und die Daumen parallel nebeneinander liegen. Die Arme sollten dabei gestreckt sein, die Handgelenke klappen nach unten und wenn möglich sollten sich die Unterarme berühren. Der Winkel zwischen dem Oberkörper und den Armen beträgt in etwa 90 ° und die Hände nehmen einen 45 ° -Winkel zum Boden ein (Anrich, Krake, Zacharias, 2012, S.21).
Körperhaltung:
Der Körperschwerpunkt wird beim unteren Zuspiel durch das Beugen der Knie und der Hüfte abgesenkt, wobei sich die Schultern durch das Vorbeugen des Oberkörpers vor den Knien befinden. Die Füße nehmen eine schulterbreite Schritt- bzw. Grätschstellung ein, während die Knie vor den Füßen sind. Das Körpergewicht wird dabei nach vorne auf die Fußballen verlagert. Die Stellung der Schulterachse wird durch das „Spielbrett“ vorgegeben, das sich immer hinter dem Ball befinden soll (Anrich, Krake, Zacharias, 2012, S.22).
1.2 Hauptphase: Spielen des Balles/ Treffpunkt
In dieser Phase wird das eigentliche Bewegungsziel ausgeführt. Der ankommende Ball soll etwa in Hüfthöhe und oberhalb des Handgelenks mit dem zuvor gebildeten „Spielbrett“ getroffen werden. Der Impuls für das Spielen des Balles erfolgt durch dosiertes Schieben der Beine und Schultern von hinten unten nach vorne oben in Spielrichtung. Dabei werden zunächst die Knie und dann die Hüften gestreckt. Der Winkel zwischen Oberkörper und Armen sollte sich möglichst kaum verändern, wobei die Arme maximal bis auf Schulterhöhe geführt werden (Anrich, Krake, Zacharias, 2012, S.23f.).
1.3 Endphase: Einnehmen der Spielstellung/ Erwartungshaltung
Die Endphase dient dazu, nach der Aktion wieder in eine Gleichgewichtsposition zu gelangen, um eine erneute Spielbereitschaft zu realisieren. Die Ausgangsstellung wird wieder eingenommen.
2. Biomechanik: Unteres Zuspiel
Im Folgenden betrachten wir die Technik des Baggerns aus biomechanischer Sicht. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Gelenksstellungen, dem Innervationsgrad der oberen Extremitäten und der Bewegungsdauer von einzelnen Phasen beim unteren Zuspiel. Zum besseren Verständnis wird die Baggertechnik in die Ausgangshaltung und vier Folgephasen eingeteilt:
- Vorbereitungsphase
- Arbeitsphase (Amortisation)
- Nachwirkungsphase
- Abschlussphase
Da die Gelenksstellungen bei unterschiedlich schnellen Bällen variieren, beziehen sich folgende Darstellungen auf eher langsamere Bälle (6,4 m/s), da diese eher dem Schülerniveau entsprechen. Die hier angegebenen Daten aus der Literatur, die als Orientierungswert dienen sollen, stammen von einem Spieler einer höheren Leistungsklasse. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die einzelnen Phasen stichpunktartig dargestellt.
- Vorbereitungsphase
- Arbeitsphase (Amortisation)
- Nachwirkungsphase
- Abschlussphase
Da die Gelenksstellungen bei unterschiedlich schnellen Bällen variieren, beziehen sich folgende Darstellungen auf eher langsamere Bälle (6,4 m/s), da diese eher dem Schülerniveau entsprechen. Die hier angegebenen Daten aus der Literatur, die als Orientierungswert dienen sollen, stammen von einem Spieler einer höheren Leistungsklasse. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die einzelnen Phasen stichpunktartig dargestellt.
2.1 Ausgangshaltung
- Beinwinkel (Fußgelenk: 72°, Kniegelenk: 104 °, Hüftgelenk: 74°)
- Der Oberkörper ist gegenüber der Vertikalen auf die Unterstützungsfläche (Boden) um 48° vorgeneigt.
- Arme in Ellbogen- und Handgelenk gestreckt
- Unterarme in Supinationsstellung
- Minimale (nicht zu beachtende) Bewegungsgeschwindigkeit
(Iwojlow, 1984, S. 51)
- Der Oberkörper ist gegenüber der Vertikalen auf die Unterstützungsfläche (Boden) um 48° vorgeneigt.
- Arme in Ellbogen- und Handgelenk gestreckt
- Unterarme in Supinationsstellung
- Minimale (nicht zu beachtende) Bewegungsgeschwindigkeit
(Iwojlow, 1984, S. 51)
2.2 Vorbereitungsphase:
- Zunächst Verkleinerung, dann Vergrößerung der Beugewinkel der Knie- und Fußgelenke.
- Parallel dazu: Absenken des Körperschwerpunktes, um ihn durch aktive Streckung der Beine und des Rumpfes nach vorne-oben zum Ball hin zu bewegen (siehe Abbildung 2).
- Bewegungsphase dauert etwa 0.12 s
- Gleichmäßige Steigerung der Armgelenksbewegungen und der bioelektrischen Aktivität der oberen Extremitäten.
(Iwojlow, 1984, S. 51)
- Parallel dazu: Absenken des Körperschwerpunktes, um ihn durch aktive Streckung der Beine und des Rumpfes nach vorne-oben zum Ball hin zu bewegen (siehe Abbildung 2).
- Bewegungsphase dauert etwa 0.12 s
- Gleichmäßige Steigerung der Armgelenksbewegungen und der bioelektrischen Aktivität der oberen Extremitäten.
(Iwojlow, 1984, S. 51)
I: gleichzeitiges Aufsetzen beider Beine
II: Moment der Ballberührung
schwarz-punktierte Linie: Körperschwerpunktverlagerung
durchgezogene Linie: rechter Hüftgelenkswinkel
gestrichelte Linie: rechter Kniegelenkswinkel
(Dübotzky & Leistner, 1992, S. 80)
II: Moment der Ballberührung
schwarz-punktierte Linie: Körperschwerpunktverlagerung
durchgezogene Linie: rechter Hüftgelenkswinkel
gestrichelte Linie: rechter Kniegelenkswinkel
(Dübotzky & Leistner, 1992, S. 80)
2.3 Arbeitsphase (Amortisation)
- Verminderung der Armgeschwindigkeit im Moment der Ballberührung, wodurch eine weiche Ballberührung realisiert werden soll (Amortisation).
- Berührungsdauer beträgt etwa 0,04s
- Die Ballgeschwindigkeit liegt nach dem Treffen etwa bei 9,6 m/s.
(Iwojlow, 1984, S. 51f.)
- Berührungsdauer beträgt etwa 0,04s
- Die Ballgeschwindigkeit liegt nach dem Treffen etwa bei 9,6 m/s.
(Iwojlow, 1984, S. 51f.)
2.4 Nachwirkungsphase
- Nach der Ballannahme kommt es zu einer weiteren Armbewegung nach vorne-oben.
- Der Rumpf wird parallel dazu aufgerichtet
- Vergrößerung des Kniegelenkwinkels auf 134° und Hüftgelenkwinkels auf 104°
- Etwa 0,3 s lang führt der Spieler am Ball eine Begleitbewegung mit den Armen aus, die sich stetig verlangsamt
(Iwojlow, 1984, S. 51-53)
- Der Rumpf wird parallel dazu aufgerichtet
- Vergrößerung des Kniegelenkwinkels auf 134° und Hüftgelenkwinkels auf 104°
- Etwa 0,3 s lang führt der Spieler am Ball eine Begleitbewegung mit den Armen aus, die sich stetig verlangsamt
(Iwojlow, 1984, S. 51-53)
2.5 Abschlussphase
- Endstreckung (Kniegelenk: bis 141°; Hüftgelenk:144°; Rumpfneigung gegenüber der Senkrechten etwa 29°
- Spielbereitschaft --> Einnahme der Ausgangshaltung
(Iwojlow, 1984, S. 53)
- Spielbereitschaft --> Einnahme der Ausgangshaltung
(Iwojlow, 1984, S. 53)
1. Zyklogramm: In dieser Darstellung wird der gesamte Bewegungsablauf schematisch dargestellt. Die Buchstaben beschreiben die jeweils beteiligten Muskeln und die Zahlen (1-47) die chronologischen Aufnahmen.
2. Bewegungsgeschwindigkeit der Gelenke – Graphik:
- Geschlossene Linie: Handgelenk
- Gestrichelte Linie: Ellbogengelenk
- Punktierte Linie: Schultergelenk
3. Phasen-Chronogramm der Bewegung: Zeigt die Phasen der Bewegung mit der jeweiligen Bewegungsdauer an
4. Reihenbild zum Phasen-Chronogramm(siehe 3.)
5. Elektromyogramm zu den innervierten Muskeln
- A: Zweiköpfiger Oberarmmuskel (Bizeps)
- B: Dreiköpfiger Oberarmmuskel (Trizeps)
- C: Beuger von Handgelenk und Finger
- D: Handgelenk- und Fingerstrecker
(Iwojlow, 1984, S. 52)
2. Bewegungsgeschwindigkeit der Gelenke – Graphik:
- Geschlossene Linie: Handgelenk
- Gestrichelte Linie: Ellbogengelenk
- Punktierte Linie: Schultergelenk
3. Phasen-Chronogramm der Bewegung: Zeigt die Phasen der Bewegung mit der jeweiligen Bewegungsdauer an
4. Reihenbild zum Phasen-Chronogramm(siehe 3.)
5. Elektromyogramm zu den innervierten Muskeln
- A: Zweiköpfiger Oberarmmuskel (Bizeps)
- B: Dreiköpfiger Oberarmmuskel (Trizeps)
- C: Beuger von Handgelenk und Finger
- D: Handgelenk- und Fingerstrecker
(Iwojlow, 1984, S. 52)
2.6 Biomechanische Prinzipien
Kommen wir nun zu den biomechanischen Merkmalen des unteren Zuspiels. Da es beim unteren Zuspiel nicht auf einen maximalen Kraftstoß oder eine maximale Drehung ankommt, ist bei dieser Bewegung nur die Koordination von Teilimpulsen von Bedeutung. Jedes sich bewegende System besitzt durch seine Masse und seine Geschwindigkeit einen Impuls. Folglich erzeugen Teilbewegungen des Körpers Teilimpulse, die bei optimaler Kopplung die Gesamtbewegung prägen. Beim unteren Zuspiel heißt das, dass die Kraft zuerst aus den Beinen kommt, auf die Arme und dann auf den Ball übertragen wird und somit eine optimale Impulsübertragung realisiert werden kann. Dabei sind die Beine die Kinetoren und die Arme die Modulatoren. (Wolf & Hilse, (o.A.d.J.), Volleyball - Vom Anfänger zum Annahmespieler)
3. Literaturverzeichnis
Anrich, C., Krake, C. & Zacharias, U. (2012) Supertrainer Volleyball (4.Auflage). Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH.
Dübotzky, V. & Leistner M. (1992) Volleyball. in: Ballreich, R. & Kuhlow-Ballreich, A. (Hrsg.) Biomechanik der Sportarten. Biomechanik der Sportspiele. Teil II:Mannschaftsspiele (Band 3) (S. 72-119). Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag.
Iwojlow, A. W. (1984) Volleyball - Biomechanik und Methodik. Berlin: Sportverlag.
Kröger, C. (2010) Volleyball. Ein spielgemäßes Vermittlungsmodell. (Praxis ideen. Schriftenreihe für Bewegung, Spiel und Sport,33) Schorndorf: Hofmann Verlag.
Internetquellen:
Wolf, S. & Hilse, D. (o.A.d.J.). Volleyball - Vom Anfänger zum Annahmespieler [Website]. Zugriff am 29.05.2014 unter http://www.sportunterricht.de/lksport/vblehrfilm.html
Dübotzky, V. & Leistner M. (1992) Volleyball. in: Ballreich, R. & Kuhlow-Ballreich, A. (Hrsg.) Biomechanik der Sportarten. Biomechanik der Sportspiele. Teil II:Mannschaftsspiele (Band 3) (S. 72-119). Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag.
Iwojlow, A. W. (1984) Volleyball - Biomechanik und Methodik. Berlin: Sportverlag.
Kröger, C. (2010) Volleyball. Ein spielgemäßes Vermittlungsmodell. (Praxis ideen. Schriftenreihe für Bewegung, Spiel und Sport,33) Schorndorf: Hofmann Verlag.
Internetquellen:
Wolf, S. & Hilse, D. (o.A.d.J.). Volleyball - Vom Anfänger zum Annahmespieler [Website]. Zugriff am 29.05.2014 unter http://www.sportunterricht.de/lksport/vblehrfilm.html
Last edited: 4. Δεκ 2014, 14:02, [lehner24]