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(S10) Mobilität von Humankapital

Steinbrink, M., Schmiz, A. (2019): Migration und Entwicklung – Neue Debatten um ein altes Thema. In: Gamerith, W., Scharfenort, N. (Hrsg.): Menschen, Migration und Mobilität (Passauer Kontaktstudium Geographie15). Passau,  S. 63-84.
Skeldon, R. (2020): Skilled Migration. In: Bastia, T., Skeldon, R. (eds.): Routledge Handbook of Migration and Development. New York: Routledge, p. 136–145.
Im Lexikon der Wirtschaft der bpb wird Humankapital definiert als ...
... die Summe der wirtschaftlich nutzbaren Fähigkeiten, Kenntnisse und auch Verhaltensweisen der Erwerbsbevölkerung einer Volkswirtschaft. Der Begriff bringt zum Ausdruck, dass erst die Ausbildung ein Individuum wirklich befähigt, volkswirtschaftlich produktiv tätig zu werden [...]. Statistisch kann das Humankapital nur indirekt anhand sozialer Indikatoren (z. B. Art der schulischen Ausbildung) gemessen werden. Als Investitionen in Humankapital sind demnach die Ausgaben für Erziehung, Aus- und Weiterbildung anzusehen.
Mit dem CRS-Calculator kann man online seinen persönlichen Score im kanadischen Visasystem berechnen. Der CanadaVisa-Skilled-Occupation-Classifier ermöglicht es, die Einstufung verschiedener Berufe abzufragen.
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Abb. 1: Bildungsausgaben als Anteil an den gesamten Staatsausgaben, 2000 bis 2022
 
World Bank (2024): Education spending as a share of total government expenditure. URL: https://ourworldindata.org/grapher/share-of-education-in-government-expenditure 
Aktuell wird unter der Überschrift Brain Waste darüber diskutiert, inwiefern Migranten ihr Humankapital ihren tatsächlichen Qualifikationen entsprechend einsetzen können – Stichwort: Anerkennung von Abschlüssen sowie effektive Vermittlung im Zielland – und ob sie bereits vor der Einreise mittels entsprechender Trainingsmaßnahmen besser vorbereitet werden sollten.
(Steinbrink & Schmiz 2019: 9)
Die mit den Konzepten Brain Drain und Brain Gain suggerierte klare Unterscheidung nach Wanderungsgewinnern (Ankunftsgesellschaften) und Wanderungsverlierern (Herkunftsgesellschaften) wird der komplexen Realität indes nicht gerecht. [...] In der globalisierten Welt finden Migrationen (und damit die Mobilität von Humankapital) oft nicht einmalig und unidirektional statt, stattdessen verlaufen sie oszillierend bzw. zirkulär. Migrationsoptimisten argumentieren deshalb, dass die Migration von Hochqualifizierten nicht nur für das Aufnahme-, sondern auch für das Herkunftsland positive Folgen haben kann: Rückkehrer gründen Unternehmen, investieren und transferieren im Ankunftsland erworbenes Wissen und technologisches Know-how, sodass positive Entwicklungsdynamiken im Herkunftsland in Gang kommen.
(Steinbrink & Schmiz 2019: 9)
Steinbrink, M., Schmiz, A. (2019): Migration und Entwicklung – Neue Debatten um ein altes Thema. In: Gamerith, W., Scharfenort, N. (Hrsg.): Menschen, Migration und Mobilität (Passauer Kontaktstudium Geographie15). Passau,  S. 63-84.

Hunger, U. , Rother, S. (2021): 
Internationale Migrationspolitik. München: UVK.
Nigeria possesses a strong skill base in the Information and Communication Technology (ICT) sector, with many Nigerians finding employed in the ICT sectors of other nations. While the ICT sectors of many African countries lag far behind continental leaders and the rest of the world, there is a noticeable absence of bilateral agreements between these countries and those with ICT expertise [...]. [T]here is an opportunity for Nigeria to ‘trade’ its ICT workers for workers from other nations who can address other skills shortages, such as teachers – many of which currently are informally imported from Ghana.
(AfDB and IOM 2023: 65f.)
African Union (AU) (2018): Migration Policy Framework for Africa and Plan of Action (2018–2030).

African
Development Bank Group (AfDB) and International Organization for Migration (IOM) (2023): Diaspora, Climate Induced Migration and Skills Mobility: A focus on Africa.

Leseaufgabe

Auch Ghanas IT- und Digitalbranche hat vor dem Hintergrund eines globalisierten Arbeitsmarkts zu kämpfen. Junge und hochqualifizierte Talente aus Ghana sind nicht nur im Inland, sondern auch weit über die Grenzen des Landes gefragt.
Lies dir den kurzen Artikel "Braindrain in Ghanas Digitalbranche" aus der Zeitschrift E+Z durch. In der Vertiefung im Anschluss werden dazu einige Fragen gestellt.
Burchardt, M., Stoll, F (2023): Braindrain in Ghanas Digitalbranche. In: Entwicklung und Zusammenarbeit E+Z, 2, 23–24.
Agyeman, E. A. (2016): Brain for Industries in the Global North: The Role of Educational Institutions in Ghana as a Migrant Sending Country. In: Studi Emigrazione, 201, 65–80.
Abb. 2: Einschreibungsquote im Hochschulbereich, 2000 bis 2022
 
 
World Bank (2023): Gross enrolment ratio in tertiary education.
URL: https://ourworldindata.org/grapher/gross-enrollment-ratio-in-tertiary-education

Leseaufgabe

Nun ein weiteres aktuelles wie interessantes Beispiel zum Thema Humankapitalmobilität – in diesem Text geht es um Ghanas Fashion-Branche.
Lies dir das Paper zu "Career geographies in the Ghanaian fashion industry" aus der Zeitschrift Globalisation, Society and Education durch (im Online-Magazin The Conversation gibt es von den Autor:innen dazu auch eine Kurzfassung, siehe rechts). In der anschließenden Vertiefung wirst du eingige Fragen dazu finden.
Adwoa Owusuaa Bobie, Akosua Keseboa Darkwah, Katherine V. Gough (2022): Career geographies in the Ghanaian fashion industry: from brain drain to brain gain and brain circulation. In: Globalisation, Societies and Education, 1–14.