Lehrvideos-Sport_Wikis_WS-2013-14

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Basketball: Korbleger (Hollosy und Schmikale)

 
1. [[Biomchanik]]
 
Wie man dem Namen entnehmen kann, wird der Korbleger den Ballsportarten, insebesondere Basketball zugeordnet. Er besteht aus mehreren Einzelschritten, die vor und nach dem Sprung, von statten gehen. So spielen für die Ausführung des Korblegers nicht nur die Biomechanischen Prinzipien eine wichtige Rolle, also dem Prinzip der Anfangskraft, der Tendenz im Beschleunigungsverlauf und der Koordination von Teilimpulsen, sondern ebenfalls das Timing einer dynamische Bewegungsstruktur in den Spannungs- und Entspannungsphasen der Muskelatur - der sogenannten Impulsübertragung und Massenbeschleunigung, als auch der richigen Kopplung des Absprungs und der Körperstreckung. Nicht zu vergessen ist auch die Feinmotorik/ Zielmotorik im Abwurf des Balls und der Abpufferung der kinetischen Energie bei der Landung.
Diese genannten Faktoren richtig ausgeführt führen zu einem erfolgreichen Abschluss des Korblegers.
Natürlich herrschen während des Spiels typischen Störrfaktoren, die ein perfektes ausführen der Technik behindern können, so dass wir bei der folgenden Analyse von einer idealen Spiel- und/ oder Trainingssituation ausgehen.
 
Wie schon erwähnt, setzt sich diese Technik aus verschiedenen Teilphasen zusammen. Der Anlauf-, Absprung-, Abwurf- und Landungsphase.
 
1.1 Anlauf zum Korb und Absprung
Der Korbleger wird gestartet in einem Abstand von 3-4 Meter vom Korb entfernt und einem Anlaufwinkel von 45°. Nach einem letzten dynamischen Drippling, wobei der Ball auf dem Boden geprellt wird und der linke Fuß gleichzeitig den Boden berührt, schließt sich der zwei-Kontakt-Rhytmus an, bei dem es zur beidhändigen Ballaufnahme in der Flugphase des ersten Schrittes dieses Rhytmuses kommt. Dies ist der sogannte Schrittsprung welcher 1.5-fach so lang sein sollte wie der 2. kurze Schritt. Beim Fußaufsatz in diesem wird der Körperschwerpunkt abgesenkt und führt somit zur Amortisierung der horizontalen Anlaufgeschwindigkeit durch das Beenden mit dem Stemmschritt. Dadurch verlängert sich zwar die Nachfolgende Aufwärtbewegung, dennoch lässt sich dies physiologisch erklären, da die Strecker durch diese Beugung im Hüft-, Knie- und Fußgelenk gedehnt werden und somit einen größeren Kraftimpuls bei der Nachfolgenden Verkürzung erzeugt wird. Das heißt, es wird eine optimale Vorspannung der Streckmuskulatur  erzeugt und einer Speicherung der Bewegungsenergie als Verformungsenergie im Quadrizeps femoris und diese wird wiederum in kinetische Energie umgewandelt.
Diese Energie würd durch das Hochreißen des rechten Schwungbeines, welches einen Winkel von etwa 90° einnimmt, in die vertikale Ebene unterstützt. Gleichzietig kommt es zu einer Hochführung beider Hände in die Überkopfposition, wobei die linke Hand als Stützhand fungiert und die rechte, Ballführende, idealerweise ebenfalls einen Winkel von 90° aufweist.
Wichtig für die explosive Massenbeschleunigung in der Impulsübertragung aus der horizontalen in die vertikale Ebene ist die perfekte zeitliche Koordinierung der Teilimpulse, somit auch der optimalen Umsetzung der dynamischen Bewegungsstruktur in den Spannungs- und Entspannungsphasen der Muskelatur. Folglich ist demnach die Übergangsphase aus dem Anlauf mit der Beendigung durch den Stemmschritt und dem abgesenkten KSP und der darausfolgenden Speicherung der Verformungsenergie elementar wichtig, um aus der mechanischen Energie, kinetische resultieren zu lassen. Dies wird dann noch durch den Schwung des Schwungbeins in die vertikale Ebene unterstützt um eine möglichst hohe Höhe zu erreichen.
Im höchsten Punkt des Sprungs, kommt es dann zu einer aktiven Streckung in den Gelenken des Schwungbeins und des ballführenden Arms, was zu einem erhöhten Kraftimpuls führt und die maximale Sprunghöhe erweitert, da die Abstände zu den Teilschwerpunkten des Körpers (Beine und Arme mit Ball) vergrößert wird.
 
 
1.2 Abwurf
Hat der Körper nun durch die umgewandelten Energien seinen höchsten Punkt erreicht, kommt es zur nun zu einer aktiven Streckung in den Gelenken des Schwungbeins und des rechten ballführenden Ellenbogens, was zu einem wiederum erhöhten Kraftimpuls führt und somit die maximale Sprunghöhe um bis zu 10 cm erweitert. Grund hierfür, ist die Vergrößerung der Abstände der Teilschwerpunkte Beine und Arme.
Wichtig beim Aburf des Balls ist nun, dass der Spieler dem Ball eine gewünschte Kinematik, also Bewegungsrichtung (anpeilen des rechten oberen Zielvierecks), Geschwindigkeit und Rückwärtsdrall verleiht, um ihn idealerweise perfekt in den Korb zu treffen. Dabei bestimmt die Kinetik des Spielers, also beispielsweise die Länge des Ballkontaktes zur Wurfhand, die Kinetik des Balles. Das Ziel eines guten Spielers ist es, den Ball möglichst spät, aber dennoch in maximaler Höhe abzuwerfen und die Hand richtig abzuklappen um die Rückwertsrotation des Balls zu erzeugen.
 
1.3 Landung
Die Aufgabe des Spielers bei der beidbeinigen Landung besteht darin, seinen Körper in eine ruhige Ausgangslage zurückzubringen und die Energie, die beim Absprung umgewandelt wurde ab zu dämpfen. Idealerweise sollte die Landung direkt unter dem Korb erfolgen.
 

1.4 Was ist also zu beachten?
  • Zwei-Kontakt-Rhytmus mit unterscheidlicher Schrittlänge
  • dabei Ball in beiden Händen von unten nach oben führen
  • nach Stemmschritt, sofortige Einleitung der Vertikalbewegung durch Schwungbein und dem abdrücken des Sprungbeins
  • aktive Streckung des Kniegelengs im Schwungbein und des ballführenden Arms im höchsten Punkt des Sprungs
  • aktives abklappen des Handgelenks im höchsten Punkt
  • beibeiniges landen unterm Korb
 
Literatur:
  • Hsg. Schauer, E.; Basketball, Die Technikschule - Von der Grundlage zur Leistungsspitze, Books of Demand GmbH, Norderstedt, 2009
  • Gottwald, B.;  Basketball-Technik, Rowald Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck, 1991
  • Willimzcik, K.; Biomechanik der Sportarten. Grundlagen. Methoden. Analysen. Hamburg: Rororo, 1989
 
Der Korbleger ist eine sehr komplexe, aber elementare Wurfbewegung im Basketball.
Er ist neben dem Standwurf der wichtigste Basketball-Grundwurf.
Im Spiel ist er neben dem Sprungwurf der erfolgreichste und am häufigsten verwendete Wurf.

Definition:
Unter Korbleger versteht man einen ein- oder beidhändigen Korbwurf aus geringer Entfernung zum Korb. Der Absprung erfolgt dabei mit einem Bein aus dem Lauf bzw. Dribbeln. (Steinhöfer /Remmert)

Arten von Korblegern:
  • Druckwurf-Korbleger
  • Unterhand-Korbleger
  • Overhand-Layup (ähnlich zu Sprungwurf)
  • Power Move
  • Reverse lay-up
  • etc...
 
 

(Bild von internetquelle: mobilesport.ch)

Bewegungsbeschreibung Korbleger: (mit der rechten Hand)
 

erste Phase

1. Der Korbleger von der rechten Seite wird aus der Basketballgrundstellung (parallele Fußstellung) gestartet.
Der Ball wird mit der rechten Hand gedribbelt und setzt zeitgleich mit dem linken Fuß auf dem Boden auf.
 
 

zweite Phase--> erste Schritt von Zwei-Kontakt- Rhythmus

2. Danach erfolgt die Ballaufnahme im Schrittsprung vom linken Bein (kein Fuß am Boden), und gleichzeitig der
lange Schritt  von links nach rechts, der sogenannte erster Schritt des Zwei-Kontakt- Rhythmus.
Hier ist der Schrittsprung deutlich länger (von links nach rechts) als der nächste Stemmschritt (von rechts nach links).
Bei dieser Bewegung wird  der tiefe Körperschwerpunkt aus der Horizontalbewegung in die Vertikalbewegung geführt.
 
 
 

zweite Phase

dritte Phase--> zweite Schritt von Zwei-Kontakt-Rhythmus

3. Daraufhin wird der kurze Stemmschritt links eingeleitet und  der Absprung von linkem Bein wird unterstützt durch aktives Hochreißen des gebeugten rechten Schwungbeins.( Schwungbein: ungefähr 90° zwischen Oberschenkel und Oberkörper).
Der zweite Schritt des Zwei-Kontakt-Rhythmus.
In dieser Aufwärtsbewegung wird der Ball schnell mit beiden Händen dicht am Körper nach oben geführt.
 
 
4.Danach wird die rechte Hand, wie beim Positionswurf, unter den Ball gebracht, wobei die linke Hand als Stützhand fungiert.
 
 

Hochreißen des Knies und Aufwärtsbewegung des Balles
aktive Streckung und Abklappbewegung

5. Hiernach erfolgt ein aktives Strecken des Schwungbeines am höchsten Punkt des Sprunges.
Genau in dieser Phase, am höchsten Punkt des Sprunges, wird der Wurfarm im Ellbogengelenk gestreckt und die linke Hand wird vom Ball gelöst.
 
6. Es folgt ein Strecken des Handgelenks, wobei die Hand zum Korb hin abgeklappt wird.
 
 

Landung

7. Die letzte Phase in dieser Bewegungsausführung ist die Landung.
Für Anfänger wird sie als beidbeinige Landung geschult.
Im fortgeschrittenen Bereich ist die Landung oft situativ, weswegen der Fokus hier nicht auf der Landungsausführung liegt.
 
 

Die günstigste Position für einen Korbleger ist ein 45°-Winkel zum Brett. Im Basketball wird das Brett natürlich von allen möglichen Positionen attackiert, deswegen sind so viele Arten von Korbleger entstanden.
Das aller wichtigste bei der Ausführung eines Korblegers ist der ständige Blickkontakt zum Korb.
 

Literaturangabe zum Korbleger:
  • Dieter Steinhöfer/Hubert Remmert; Basketball in der Schule (6.,überarbeitete  und erweiterte Auflage, 2004)
  • Bilder: Dieter Steinhöfer/Hubert Remmert; Basketball in der Schule (6.,überarbeitete  und erweiterte Auflage, 2004)

Zuletzt geändert: 4. Dez 2014, 14:09, [lehner24]