Lehrvideos-Sport_Wikis_WS-2013-14
Reiter
2. Biomechanische Analyse (Katrin Roder)
Wie bereits in der Bewegungsbeschreibung festgestellt wurde, setzt sich der Explosivsprungwurf aus einer Kombination von technisch anspruchsvollen Einzelaktionen zusammen. Die Kombination aus Sprungkraft, Feinmotorik und der Koordination von Dribbeln, Stoppen, Springen und Werfen verlangt dem Sportler in technischer Hinsicht einiges ab. Jedoch muss bei einer genaueren Untersuchung der Technik immer berücksichtigt werden, dass „die perfekte Technik“ im Spiel kaum realisierbar ist, da Störfaktoren, wie Gegnereinfluss, Zeitdruck oder ungünstige Ausgangspositionen die Ausführung des Sprungwurfs maßgeblich beeinflussen. Um dennoch Aussagen über die Biomechanik des Jump Shots treffen zu können, wird sich die Analyse im Folgenden immer auf einen technisch einwandfreien mustergültigen Wurf, frei von sämtlichen Störgrößen, beziehen und zum einfacheren Verständnis an den Gliederungspunkten der Bewegungsbeschreibung anlehnen.
2.1 Vorwärtsdribbling mit Einkontaktstopp
Das dynamische Dribbeln des Spielers, sowie der folgende Einkontaktstopp wird von Willimzcik (1989, S. 389) den „vorbereitenden Operationen“ des Sprungwurfs zugeordnet. Es gilt also für den Spieler sich während des Dribbelns eine passende Position zu erarbeiten und diese durch den Einkontaktstopp einzunehmen. Dabei kommt es nach dem Aufsetzen des Fußes über die Fersen und schließlich den ganzen Fuß zu einem Abbremsen und Amortisieren der horizontalen Anlaufgeschwindigkeit. Der Körperschwerpunkt wird durch das Beugen der Beine in Sprung-, Knie- und Hüftgelenk abwärts bewegt. Das Beugen der Kniegelenke im Winkel von ca. 90- 105° (Schauer, 2002, S. 103) führt zu einer optimalen Dehnung und Vorspannung der Streckmuskulatur des Quadrizeps femoris und einer damit einhergehenden Speicherung der Bewegungsenergie als „Verformungsenergie“ (Willimzcik, 1989, S. 397) in Gewebe und Muskelstrukturen.
2.2 Absprung und Hochführen des Balles
Wird nun der Körperschwerpunkt im folgenden Vertikalsprung schnell und ohne zeitliche Verzögerung durch die Kontraktion des Quadrizeps femoris aufwärts bewegt, kann die gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie umgewandelt und ein Energieüberschuss gemessen werden, der zu einem höheren Kraftimpuls und damit einer größeren Sprungkraft führt, als ein Vertikalsprung aus der Ruhe. (Willimzcik, 1989) Man spricht hierbei von dem biomechanischen Prinzip der Anfangskraft, was besagt, dass bei einer Sprung- oder Streckbewegung eine kurzzeitige kräftige Bewegung entgegen der Hauptrichtung einen Leistungsvorteil bringt, wenn sich eine sofortige Bewegungsumkehr anschließt. (Scheid, Prohl, 2007) Damit stellt der Einkontaktstopp ein wichtiges Bindeglied zwischen Bremsphase und Beschleunigungsphase dar. Die Streckbewegung des Körpers, also der vertikale Sprung in die Höhe, wird unter biomechanischer Perspektive durch ein Aneinanderreihen von Teilimpulsen charakterisiert. Entscheidend für die Massenbeschleunigung des Körpers ist sowohl die Explosivität der Einzelbewegungen, als auch deren zeitliche Kopplung. Gerade wenn die Kniebeuge noch nicht, oder gerade zu Ende ist, wird die entgegengesetzte vertikale Beschleunigung durch das explosive Hochreißen der gebeugten Arme eingeleitet. Erst auf Kopfhöhe werden diese abgebremst. Kurz nachdem die Arme den Aufwärtsschwung begonnen haben, fangen die Beine an, sich explosiv zu strecken und durch das zuvor gespeicherte Enegiepotenzial einen höheren Kraftimpuls für die maximale Sprunghöhe zu erzielen. (Schauer, 2007) Wichtig dabei ist, dass sowohl die Armbewegung der Beinbewegung voraneilt, damit eine optimale Koordination der Teilimpulse entstehen und der Sportler die Wurfauslage einnehmen kann bevor der höchste Punkt des Sprungs erreicht ist, als auch dass die Beschleunigung vektorgleich, also in die gleiche Richtung (vertikal), vollzogen wird. Die Streckung des Körpers während der Steigphase stellt für die maximale Sprunghöhe laut Kuhlow, Ballreich (1992) ein entscheidendes Kriterium dar. Die Arme und der Ball sollen schließlich eine maximale Höhe erreichen, um die Differenz zum Korb, bezüglich der Höhe, zu verringern. Durch das Strecken des Körpers, genauer gesagt, der Beine bei der Steigphase, wird erreicht, dass die „Abstände zwischen den Teilschwerpunkten der unterhalb des KSP liegenden Massen [wie z.B. der Beine] und dem KSP vergrößert [werden], sodass die oberhalb des KSP liegenden Massen [wie Arme und Ball] eine größere absolute Höhe erreichen können[, die bis zu 10cm höher liegt, als mit gebeugten Beinen]. (Kuhlow, Ballreich, 1992, S. 12f.) Analysiert man nun genauer die Armhaltung vor dem Abwurf des Balles, so kann festgestellt werden, dass sich die eigentliche Wurfbewegung von der eines Standwurfs lediglich durch die Ausgangshöhe des Körpers unterscheidet. Während der Wurfauslage liegt der untere Ballrand ca. 5-10cm über Augenhöhe, sodass der Spieler sein Ziel unterhalb des Balles fixieren kann. Der Winkel zwischen Oberarm und Unterarm soll im Ellenbogengelenk ca. 90° betragen, wobei während der maximalen Wurfauslage die Hand soweit über den Kopf geführt wird, dass der Oberarm, im Vergleich zu einer Horizontalen Linie, um ca. 45° nach hinten kippt, um den Beschleunigungsweg des Balles zu verlängern.
2.3 Abwurf
Willimzcik (1989) weist in seinen Ausführungen darauf hin, dass es Ziel des Spielers ist, dem Ball eine gewünschte Kinematik, also Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und Rückwärtsdrall (ca. 1-1,5 Umdrehungen pro Sekunde) zu geben. Dabei bestimmt die Kinetik des Spielers, also beispielsweise die Länge des Ballkontaktes zur Wurfhand, die Kinetik des Balles. Das Ziel eines guten Spielers ist es, den Ball möglichst spät, aber dennoch in maximaler Höhe abzuwerfen, um ihn optimal kontrollieren zu können und den Abflugwinkel, der den Erfolg des Sprungwurfs stärker beeinflusst, als die Abfluggeschwindigkeit, günstiger zu treffen. Genaue Aussagen über den perfekten Abflugwinkel konnten bis jetzt noch nicht getroffen werden, da dieser gerade beim Sprungwurf stark von der Sprungkraft des Spielers und seiner individuell erzielten Sprunghöhe abhängig ist. Allerdings konnte aus diesen Erkenntnissen abgeleitet werden, dass damit Männer im Vergleich zu Frauen bei einem Jump Shot eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit haben, da bei ihnen durch die größere Sprunghöhe der anzusteuernde Abflugwinkel einfacher zu realisieren ist, als bei niedrigeren Sprunghöhen. (Kuhlow, Ballreich, 1992)
2.4 Landung
Die Aufgabe des Spielers bei der beidbeinigen Landung besteht darin, seinen Körper in eine ruhige Ausgangslage zurückzubringen und die beim Sprungwurf entstandene Energie „abzupuffern“ (Hagedorn,1991, S.58). Dabei gilt das Landen auf dem Absprungpunkt als Technikmerkmal für eine gelungene Übertragung der horizontalen Bewegungsenergie in die vertikale Sprunghöhe.
2.5 Zusammenfassende Qualitätsmerkmale des Sprungwurfs
nach Penrose & Blanksby (1976) (zitiert nach Kuhlow, Ballreich, 1992, S. 17 & Willimzcik 1989, S.403f.)
Bei gelungenen Sprungwürfen…
2.1 Vorwärtsdribbling mit Einkontaktstopp
Das dynamische Dribbeln des Spielers, sowie der folgende Einkontaktstopp wird von Willimzcik (1989, S. 389) den „vorbereitenden Operationen“ des Sprungwurfs zugeordnet. Es gilt also für den Spieler sich während des Dribbelns eine passende Position zu erarbeiten und diese durch den Einkontaktstopp einzunehmen. Dabei kommt es nach dem Aufsetzen des Fußes über die Fersen und schließlich den ganzen Fuß zu einem Abbremsen und Amortisieren der horizontalen Anlaufgeschwindigkeit. Der Körperschwerpunkt wird durch das Beugen der Beine in Sprung-, Knie- und Hüftgelenk abwärts bewegt. Das Beugen der Kniegelenke im Winkel von ca. 90- 105° (Schauer, 2002, S. 103) führt zu einer optimalen Dehnung und Vorspannung der Streckmuskulatur des Quadrizeps femoris und einer damit einhergehenden Speicherung der Bewegungsenergie als „Verformungsenergie“ (Willimzcik, 1989, S. 397) in Gewebe und Muskelstrukturen.
2.2 Absprung und Hochführen des Balles
Wird nun der Körperschwerpunkt im folgenden Vertikalsprung schnell und ohne zeitliche Verzögerung durch die Kontraktion des Quadrizeps femoris aufwärts bewegt, kann die gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie umgewandelt und ein Energieüberschuss gemessen werden, der zu einem höheren Kraftimpuls und damit einer größeren Sprungkraft führt, als ein Vertikalsprung aus der Ruhe. (Willimzcik, 1989) Man spricht hierbei von dem biomechanischen Prinzip der Anfangskraft, was besagt, dass bei einer Sprung- oder Streckbewegung eine kurzzeitige kräftige Bewegung entgegen der Hauptrichtung einen Leistungsvorteil bringt, wenn sich eine sofortige Bewegungsumkehr anschließt. (Scheid, Prohl, 2007) Damit stellt der Einkontaktstopp ein wichtiges Bindeglied zwischen Bremsphase und Beschleunigungsphase dar. Die Streckbewegung des Körpers, also der vertikale Sprung in die Höhe, wird unter biomechanischer Perspektive durch ein Aneinanderreihen von Teilimpulsen charakterisiert. Entscheidend für die Massenbeschleunigung des Körpers ist sowohl die Explosivität der Einzelbewegungen, als auch deren zeitliche Kopplung. Gerade wenn die Kniebeuge noch nicht, oder gerade zu Ende ist, wird die entgegengesetzte vertikale Beschleunigung durch das explosive Hochreißen der gebeugten Arme eingeleitet. Erst auf Kopfhöhe werden diese abgebremst. Kurz nachdem die Arme den Aufwärtsschwung begonnen haben, fangen die Beine an, sich explosiv zu strecken und durch das zuvor gespeicherte Enegiepotenzial einen höheren Kraftimpuls für die maximale Sprunghöhe zu erzielen. (Schauer, 2007) Wichtig dabei ist, dass sowohl die Armbewegung der Beinbewegung voraneilt, damit eine optimale Koordination der Teilimpulse entstehen und der Sportler die Wurfauslage einnehmen kann bevor der höchste Punkt des Sprungs erreicht ist, als auch dass die Beschleunigung vektorgleich, also in die gleiche Richtung (vertikal), vollzogen wird. Die Streckung des Körpers während der Steigphase stellt für die maximale Sprunghöhe laut Kuhlow, Ballreich (1992) ein entscheidendes Kriterium dar. Die Arme und der Ball sollen schließlich eine maximale Höhe erreichen, um die Differenz zum Korb, bezüglich der Höhe, zu verringern. Durch das Strecken des Körpers, genauer gesagt, der Beine bei der Steigphase, wird erreicht, dass die „Abstände zwischen den Teilschwerpunkten der unterhalb des KSP liegenden Massen [wie z.B. der Beine] und dem KSP vergrößert [werden], sodass die oberhalb des KSP liegenden Massen [wie Arme und Ball] eine größere absolute Höhe erreichen können[, die bis zu 10cm höher liegt, als mit gebeugten Beinen]. (Kuhlow, Ballreich, 1992, S. 12f.) Analysiert man nun genauer die Armhaltung vor dem Abwurf des Balles, so kann festgestellt werden, dass sich die eigentliche Wurfbewegung von der eines Standwurfs lediglich durch die Ausgangshöhe des Körpers unterscheidet. Während der Wurfauslage liegt der untere Ballrand ca. 5-10cm über Augenhöhe, sodass der Spieler sein Ziel unterhalb des Balles fixieren kann. Der Winkel zwischen Oberarm und Unterarm soll im Ellenbogengelenk ca. 90° betragen, wobei während der maximalen Wurfauslage die Hand soweit über den Kopf geführt wird, dass der Oberarm, im Vergleich zu einer Horizontalen Linie, um ca. 45° nach hinten kippt, um den Beschleunigungsweg des Balles zu verlängern.
2.3 Abwurf
Willimzcik (1989) weist in seinen Ausführungen darauf hin, dass es Ziel des Spielers ist, dem Ball eine gewünschte Kinematik, also Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und Rückwärtsdrall (ca. 1-1,5 Umdrehungen pro Sekunde) zu geben. Dabei bestimmt die Kinetik des Spielers, also beispielsweise die Länge des Ballkontaktes zur Wurfhand, die Kinetik des Balles. Das Ziel eines guten Spielers ist es, den Ball möglichst spät, aber dennoch in maximaler Höhe abzuwerfen, um ihn optimal kontrollieren zu können und den Abflugwinkel, der den Erfolg des Sprungwurfs stärker beeinflusst, als die Abfluggeschwindigkeit, günstiger zu treffen. Genaue Aussagen über den perfekten Abflugwinkel konnten bis jetzt noch nicht getroffen werden, da dieser gerade beim Sprungwurf stark von der Sprungkraft des Spielers und seiner individuell erzielten Sprunghöhe abhängig ist. Allerdings konnte aus diesen Erkenntnissen abgeleitet werden, dass damit Männer im Vergleich zu Frauen bei einem Jump Shot eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit haben, da bei ihnen durch die größere Sprunghöhe der anzusteuernde Abflugwinkel einfacher zu realisieren ist, als bei niedrigeren Sprunghöhen. (Kuhlow, Ballreich, 1992)
2.4 Landung
Die Aufgabe des Spielers bei der beidbeinigen Landung besteht darin, seinen Körper in eine ruhige Ausgangslage zurückzubringen und die beim Sprungwurf entstandene Energie „abzupuffern“ (Hagedorn,1991, S.58). Dabei gilt das Landen auf dem Absprungpunkt als Technikmerkmal für eine gelungene Übertragung der horizontalen Bewegungsenergie in die vertikale Sprunghöhe.
2.5 Zusammenfassende Qualitätsmerkmale des Sprungwurfs
nach Penrose & Blanksby (1976) (zitiert nach Kuhlow, Ballreich, 1992, S. 17 & Willimzcik 1989, S.403f.)
Bei gelungenen Sprungwürfen…
- ist der Sprung zum Einkontakststopp kurz
- wird der Ball in der Vorbereitungsphase auf einer längeren Bahn (von Knie/Hüfte bis zur Abwurfhöhe) geführt
- ist die Rumpfaufrichtung gestreckt
- befindet sich der Ball in der Wurfauslage weiter hinter der Schulter
- wird die Stützhand später vom Ball gelöst
- verlässt der Ball die Hand später
Zuletzt geändert: 4. Dez 2014, 14:09, [lehner24]