Lehrvideos-Sport_Wikis_WS-2013-14

Reiter

1. Bewegungsbeschreibung (Grebacher & Donauer)

In der Gesamtbewegung ist der Handstützüberschlag eine Überschlagsbewegung (Rotation) um die eigene Körperbreitenachse um 360° verbunden mit einer Translationsbewegung vorwärts. Dabei erfolgt die vertikale Rotation um eine feste Drehachse (Boden) während dem Stütz und um eine frei Drehachse in der Körperquerachse während des Flugs (Gerling, S. 86).

Nach der Unterteilung von Meinel lässt sich der HSÜ in die übliche Phasenstruktur einordnen: Vorbereitungsphase, Hauptphase, Endphase. Es handelt sich in der Gesamtbewegung also um eine azyklische Bewegung. Hierbei ist aber zu erwähnen, dass die Grenzen der unterschiedlichen Phasen je nach Literatur verschieden gezogen sind.

1. Vorbereitungsphase:

Die Vorbereitungsphase ist in Bezug auf ihre Bedeutung für die Hauptphase charakterisiert. Die Vorbereitungsphase schafft optimale Vorraussetzungen für die Hauptphase und unterstütz dadurch die in der Hauptphase auszuführenden Aktionen. (http://www.sportunterricht.de/lksport/bewegt1.html)

Anhüpfen aus dem Stand oder aus einem kurzen Anlauf

Der HSÜ kann aus dem Stand oder aus dem Anlauf durchgeführt werden. Aus dem Stand oder aus einem kurzen Anlauf erfolgt ein nach vorne gerichteter Anhüpfer mit Landung auf dem Schwungbein und einem Vorschwingen des Standbeins zu einem Ausfallschritt. Gleichzeitig geht der Oberkörper in Vorlage, während die Beine hinter dem Körperschwerpunkt bleiben. Dadurch wirkt die Drehbeschleunigung, da der Oberkörper schwerer als die Beine ist. Nun wird der Oberkörper abgesenkt und die nach vorne geschwungenen Arme setzen in gestreckter Position, d.h. mit gestrecktem Arm-Rumpf-Winkel, auf dem Boden auf. Gleichzeitig erfolgt ein energisches und aktives Hochschwingen des Schwungbeins. (Gerling, S.87)

2. Hauptphase

Nach Meinel ist die Hauptfunktionsphase das Kernstück der eigentlichen Bewegungsaufgabe.
Die Funktion der Hauptphase besteht also in der unmittelbaren Bewältigung der Aufgabe.(http://www.sportunterricht.de/lksport/bewegt1.html)
Wie die Bezeichnung „Handstütz-Überschlag“ bereits deutlich macht, besteht die eigentliche Bewegungsaufgabe aus einem Handstütz (flüchtiger Handstand) und einer Überschlagsbewegung.

Stütz- und Flugphase

Die Hauptphase des HSÜ ergibt sich also im Wesentlichen aus einer Stützphase im flüchtigen Handstand, sowie der anschließenden Überschlagsphase. Die Hauptphase beginnt mit dem Aufsetzen der gestreckten Arme auf dem Boden, während sich das Standbein zu strecken beginnt. Die Hände setzten dabei in etwa schulterbreit auf dem Boden auf.
Das Standbein schwingt zum bereits aufgeschwungenen Schwungbein nach, so dass der Turner sich nun, mit geschlossenen Beinen, im flüchtigen Handstand befindet. Wichtig ist, dass der gespannte Körper gegen den Boden gestemmt wird und vor allem der gestreckte Arm-Rumpf-Winkel beibehalten wird. In der Stützphase sind gering gebeugte Arme allerdings nicht als technischer Mängel anzusehen (Härtig & Buchmann, S. 327). Der Körper rotiert nun um die Stützstelle der Hände, also um die Achse an der die Hände in den Boden stemmen. Die aus dem Boden zurückwirkende Kraft wird vom Körper aufgenommen und durch ein Herausstrecken aus den Schultern verstärkt. Während dem Armabdruck bleiben Ellenbogen- und Schultergelenkt weiterhin gestreckt und der gestemmte Abdruck wird mit fixiertem Schultergelenk durchgeführt. Durch das aktive Abdrücken bzw. Stemmen vom Boden lösen sich die Hände kurz nach dem Überqueren des vertikalen Scheitelpunktes vom Boden und führen in die anschließende Flugphase. Dabei befindet sich der Körper in der Flugphase in einer Bogenspannung. Das Überstrecken wird durch einen zurückgeneigten Kopf begünstig. Der zurückgeneigte Kopf und die gestreckten Arme werden während der gesamten Flugphase beibehalten (Gerling, S. 87).

3. Endphase:

Die Endphase bezeichnet den Teil der Bewegung in dem die Aktionen der Hauptphase wieder in einen Gleichgewichtszustand übergeführt werden. Die Endphase kann dabei sowohl in eine endgültige Ruheposition münden, als auch nur in eine kurzzeitige Endposition führen, die wiederum als Beginn einer neuen Bewegung dienen kann. So sollte die Endphase beim HSÜ, als eine isolierte Bewegungsaufgabe, dazu dienen in einen sicheren Stand zu kommen.
(http://www.sportunterricht.de/lksport/bewegt1.html)

Landung:

Bei der Landung auf beiden Beinen erfolgen die üblichen Bewegungshandlungen in Knie und Hüftgelenk. Die Landung wird durch ein nachgebendes Beugen im Knie- und Hüftgelenk abgefedert, das Gleichgewicht wird durch einen Strecksprung direkt nach der Landung erlangt (Härtig & Buchmann, S. 327). Das Ziel dabei ist den Rest der rotatorischen und translatorischen Geschwindigkeit abzubremsen und die vertikale Geschwindigkeit aufzufangen, um den Körper in eine Ruheposition zu bringen. Während sich die Arme auch bei der Landung weiterhin in gestreckter Position befinden wird der Kopf wieder in Normalhaltung geführt. Nach dem Abfedern und dem Herstellen des Gleichgewichts erfolgt das Einnehmen der Endpostion zum festen Stand mit gestrecktem Arm-Rumpf-Winkel oder anliegenden Armen am Körper. (Gerling, S. 87)

Zuletzt geändert: 4. Dez 2014, 14:09, [lehner24]